blende

Wozu brauchst du die Blende beim Fotografieren?

Wie auch du, habe ich mich am anfang gefragt was es mit der Blende auf sich hat. In wenigen schritten erkläre ich dir, wozu du sie benutzen kannst.

Wie auch du, habe ich mich am Anfang gefragt, was es mit der Blende auf sich hat.

In wenigen schritten erkläre ich dir, wozu du sie benutzen kannst, um dein neues Wissen direkt auszuprobieren.

Den Fotografie lernt man nicht nur in der Theorie, sondern vor allem in der Praxis.

Was ist eigentlich die Blende?

Ganz am Anfang der Fotografie gab es eigentlich nur eine Loch Kamera.

Durch dieses Loch ist dann Licht in einen sonst komplett dunklen Kasten gekommen.

Auf der Rückseite befand sich dann ein Lichtempfindliches Material, wodurch dann das Foto entstand.

In all den Jahren hat sich zum Glück viel getan, so das dieses Loch mit sogenannten Lamellen seine Größe ändern konnte.

Die Blende ist also ähnlich wie deine Iris im Auge. Mit dieser kannst du die Lichtmenge, die durch dein Objektiv kommt steuern.

Wenn viel Licht vorhanden ist, schliesst du deine Blende, wenn nur noch wenig Licht da ist öffnest du sie.

Durch das öffnen und schliessen der Blende, hast du also neben den ISO und der Belichtungszeit, eine weitere Möglichkeit deine Bilder richtig zu Belichten.

Hierbei kann es aber schon mal verwirrend sein, denn je kleiner du die Blendenwert einstellst, um so weiter öffnet sie sich.

Als Beispiel wäre, wenn du eine Blende f11 benutzt, diese ist eine kleine Öffnung, während hingegen f2,8 eine sehr offene Blende ist.

blendeskala am objektiv

Dabei geht es darum, wie weit sich deine Blende öffnet im Verhältnis zur Objektiv Brennweite.

Bei einer Blende von f1 wäre die Öffnung so groß wie deine Brennweite, was bei einem Teleobjektiv mit 200mm schon ein rießigen Durchmesser verlangen würde.

Die Offenste Blende von der ich bis jetzt gehört habe beträgt f0,85..

Das ein so offenblendiges Objektiv nicht so leicht herzustellen ist versteht sich ja von selbst, und schlägt sich auch im Preis nieder.

Gerade Zoom-Objektive haben hier das Nachsehen, da sie unterschiedliche Brennweiten besitzen ist die Blende meist im Mittlerem Bereich angelegt, vor allem bei den Kit-Objektiven.

Eine Festbrennweite ist hier ganz klar im Vorteil, da hier nicht soviel Mechanik für den Zoom verbaut werden muss.

Vorallem die Brennweite von 50mm ist weit verbreitet und daher sehr günstig zu erwerben, obwohl sie sehr offenblendig sind

Mit der richtigen Blende zum perfektem Foto!

Richtig liegt dabei im Auge des Betrachters. Ein paar Kleinigkeiten solltest du dennoch beachten.

Mit der Blende steuerst du die Tiefenschärfe deines Fotos.

Die Tiefenschärfe ist, um es kurz zu sagen, der Bereich deines Bildes, der scharf ist. Alles ausserhalb der dieses Bereiches wird immer unschärfer, ist kaum noch etwas zu erkennen ist.

Um so weiter du also deine Blende öffnest, um so kleiner wird auch die Tiefenschärfe und um so weiter du sie schliesst,um so größer wird sie.

Dabei kommt es auch darauf an wie groß dein Sensor ist und welche Brennweite du verwendest.

Als gutes Beispiel wäre deine Handykamera (egal welcher Hersteller).

geschlossene blende

Du kannst dir sicher vorstellen, das Bauart bedingt, alles sehr klein sein muss. Sensor sowie die Brennweite des Objektivs der Handykamera sind sehr klein.

Die Blende ist Fest, also nicht verstellbar, da hier der Platz fehlt. Meistens liegt sie zwischen f1,6 und f2,8.

Hast du schon mal ein Foto mit deinem Handy gemacht, das einen schönen unscharfen Hintergrund hat, so wie viele Professionelle Portraits, ohne eine App zu benutzen oder sehr lange das Bild zu bearbeiten?

Es ist sehr schwer und nur möglich wenn du ganz nah ran gehst.

Das liegt daran das die Brennweite auf einer Vollformat Kamera umgerechnet, zwischen 20-30mm hat, was einem Weitwinkel entspricht.

Bei einem Weitwinkel hast du aus Physikalischen gründen einen etwas größeren Tiefenschärfe Bereich.

Auch die Blende in der Landschaftsfotografie ist ganz wichtig.

In der Landschaftsfotografie ist das ein Vorteil, da du relativ viel auf dein Foto bekommst und die Blende nicht zu extrem schliessen musst.

Aber auch hier solltest du nicht mit einer offenblende fotografieren, da dein Bild von einer schönen Landschaft von vorne bis hinten Scharf sein soll.

Mit einer Blende von f8 bis f11 solltest du einen sehr guten Schärfebereich haben.

Mit einer größeren Brennweite, kannst du auch mit einer Blende von f5,6 einen schönen unscharfen Hintergrund gestalten, damit sich zum Beispiel eine Person gut vom Hintergrund abhebt.

Bedenke das du zwar mit einer Brennweite von 200mm einen Traumhaften Hintergrund bekommst, aber du dem Modell alles zu schreien musst, da du dafür eine weiter entfernte Position einnehmen musst.

Sehr gute Brennweiten für Portraits sind 50-80mm, aber auch hier bestimmen ausnahmen die Regel.

Am besten experimentierst du einfach mal mit der Blende, indem du deine Lieblings Tasse auf den Tisch stellst und verschiedene Blenden benutzt.

Idealerweise stellst du etwas nach hinten versetzt ein weiteres Objekt auf den Tisch, so das beide im Bild sind.

Fokussiere dabei immer nur auf deine der beiden Objekte und fange mit deiner offensten Blende an.

Damit du einen besseren Eindruck bekommst, stelle immer ganze Blendstufen ein, so erkennst du leichter den unterschied.

Ganze Blendstufen Reihe: 1 / 1,4 / 2 / 2,8 / 4 / 5,6 / 8 / 11 / 16 / 22 / 32

Blende

Egal ob deine Kamera Halbe oder Drittelblendstufen anzeigt, diese Zahlen werden trotzdem bei dir vorkommen, soweit es natürlich dein Objektiv zulässt.

Jede dieser Stufen ist entweder eine Verdopplung oder Halbierung der Lichtmenge, ähnlich wie bei der Belichtungszeit oder dem ISO Wert.

Warum die Blende nicht immer auf Anschlag öffnen oder schliessen?

Die meisten Objektive zeigen leider genau dann ihre schwächen, gerade im günstigeren Segment.

Vorallem wenn du eine sehr offene Blende hast, kommt es schnell zu Chromatischen Aberrationen und auch der Kontrast lässt etwas nach.

Auch lässt die schärfe zum Rand hin nach, so das du nur die Bildmitte scharf bekommst.

Das mag am Anfang nicht so tragisch klingen, da du ja mit einer offen Blende einen unscharfen Hintergrund möchtest.

Sobald du aber anfängst deine Bilder richtig zu gestalten und dein Hauptmotiv an den Bildrand positionierst, wirst du mit der Randunschärfe deine Schwierigkeiten bekommen.

Hier solltest du versuchen deine Blende um 1-2 blendstufen zu schliessen. so kannst du immer noch gut freistellen und dein Objektiv wird in diesem Bereich anfangen, seine wahre Leistung zu zeigen.

Generell Leisten die meisten Objektive eher im mittleren Blenden Bereich die beste Leistung.

Auch bei einer weit geschlossener Blende lässt die Leistung deines Objektivs sehr nach.

Dabei wird die Chromatischen Aberrationen zunehmends zum Problem, diese kannst du zwar durch Nachbearbeitung entfernen, aber wer will schon mehr am PC bearbeiten als nötig.

Chromatischen Aberrationen findest du überall da, wo sehr harte Kontraste sind.

Nehmen wir an du fotografierst ein Gebäude mit einem sehr hellen Himmel im Hintergrund, wirst du genau am Übergang Verfärbungen sehen.

Von lila über Grün, Blau und rot, das sind die Chromatischen Aberrationen. Diese treten auf, da sich das Licht gerade dort etwas zickig verhält, wenn du deine Blende zu weit öffnest oder zuviel schliesst.

Die Kombination aus hartem Kontrast und einer extremen Blendeneinstellung lässt das Licht anders auf deinem Sensor als gewollt.

So passiert es das der Rote Lichtanteil nicht da ist wo er hingehört, sondern leicht verschoben ist und nicht genau auf der Hauskante.

Jetzt denkst du dir bestimmt, das ein Teures Objektiv die Lösung sei.

objektive

Darauf kann ich dir nur ein Jaein geben, den auch diese sind nicht komplett frei davon.

Zwar wird bei den hochwertigeren Objektiven die Linsen besser verarbeitet, allerdings sind auch bei diesen Chromatischen Aberrationen zu finden.

Es sind zwar weit weniger starke,  als bei einem Kit-Objektiv und auch leichter zu entfernen, wer es aber auf die Spitze treibt muss halt etwas länger Nachbearbeiten.

Bei einer Pentax K70 gibt es die Möglichkeit Kamera intern diese Fehler zu eliminieren. Dabei werden 4 Bilder zu einem verrechnet.

Für jedes Bild wird der Sensor hierbei in einem anderen Winkel ausgerichtet, damit jeder Pixel das Maximum an Licht abbekommt und so die Chromatischen Aberrationen herrausgerechnet wird.

In wieweit das funktioniert und wieviele Kameras diese Funktion haben weiss ich leider nicht, auch weil ich bis jetzt kein solches Modell getestet habe.

Da hierbei 4 Bilder hintereinander gemacht werden, sind dieser Funktion klare grenzen gesetzt.

So lohnt sich es nur, wenn du stillstehende Objekte fotografierst, alles was sich bewegt wird hinterher zu Ghosting führen.

Bevor du also dein ganzes Geld in teure Objektive investierst oder Kameras holst die dir alles rausrechnen, versuch erstmal dein Objektiv im Mittleren Blenden Bereich zu nutzen.

Meistens wirst du eine Offenblende von f1,8 nur dann brauchen wenn du Sterne oder ganz besondere Portraits fotografieren willst, eine ganz geschlossene wenn du deinen ND-Filter vergessen hast und dennoch etwas länger Belichten möchtest.

Als kleinen Tip zum Schluss: Wenn die Sonne lacht, Blende 8

Schlusswort

Ich hoffe dir weiter geholfen zu haben und würde mich sehr freuen wenn du deine Erfahrungen rund um die Blende in einem Kommentar mit uns teilst.

Viel Spass beim ausprobieren und denk immer dran, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!

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